Der keltische Jahreskreis ist eine traditionelle Darstellung der acht großen Feste, die im alten keltischen Glauben den Zyklus des Jahres symbolisieren. Diese Feste markieren die Übergänge der Jahreszeiten und verbinden die Kelten mit der Natur, den Elementen und den Rhythmen des Lebens. Der Jahreskreis bietet eine spirituelle Reise durch das Jahr und feiert sowohl den Tod als auch die Wiedergeburt in der Natur.
Die acht Feste des keltischen Jahreskreises:
- Samhain (31. Oktober): Samhain markiert das Ende des alten und den Beginn des neuen Jahres im keltischen Kalender. Es ist das Totenfest, bei dem die Grenze zwischen den Lebenden und den Toten als besonders dünn betrachtet wird. Traditionell zündeten die Kelten Feuer an, um die Seelen der Verstorbenen zu ehren. Heute wird es oft als Vorläufer von Halloween gesehen.
- Yule (Wintersonnenwende, 21. Dezember): Yule ist das Fest der Wiedergeburt des Lichts. In der dunkelsten Zeit des Jahres feiern die Kelten die Rückkehr der Sonne und das Versprechen längerer Tage. Es ist eine Zeit der Besinnung und des Feierns, mit Feuer und Licht als zentrale Symbole.
- Imbolc (1. Februar): Imbolc, auch als Fest der heiligen Brigid bekannt, feiert die Ankunft des Frühlings. Es ist ein Fest der Reinigung und Erneuerung, das neue Leben und Wachstum in der Natur begrüßt. Traditionell entzündeten die Kelten Kerzen, um die zunehmende Wärme und das Licht zu feiern.
- Ostara (Frühjahrs-Tagundnachtgleiche, 21. März): Ostara markiert das Gleichgewicht zwischen Tag und Nacht und den Beginn des Frühjahrs. Es ist ein Fest des Wachstums und der Fruchtbarkeit, benannt nach der Göttin der Morgenröte. Viele moderne Ostertraditionen, wie das Osterei, haben ihre Wurzeln in diesem Fest.
- Beltane (1. Mai): Beltane ist ein Fest des Lebens, des Feuers und der Fruchtbarkeit. Die Kelten entzündeten große Feuer, um das Land zu segnen und die Tiere zu schützen. Es war eine Zeit des Feierns von Liebe, Leidenschaft und Wachstum, während die Natur in voller Blüte stand.
- Litha (Sommersonnenwende, 21. Juni): Litha feiert den Höhepunkt der Sonnenkraft und die längsten Tage des Jahres. Die Kelten ehrten die Kraft der Sonne und das volle Wachstum der Natur. Dieses Fest stand für Freude, Fülle und den Höhepunkt der Lebenskraft.
- Lughnasadh (1. August): Lughnasadh ist das erste Erntefest des Jahres, bei dem die Kelten die Gaben der Erde feierten. Es ist dem keltischen Gott Lugh gewidmet und markiert den Beginn der Erntezeit. Brotbacken und gemeinschaftliche Feiern waren zentrale Bestandteile dieses Festes.
- Mabon (Herbst-Tagundnachtgleiche, 21. September): Mabon ist ein Fest der Dankbarkeit und der zweiten Ernte. Es markiert das Gleichgewicht zwischen Tag und Nacht, während die Natur sich auf den Winter vorbereitet. Die Kelten feierten Mabon, indem sie die Fülle der Ernte mit Dankopfern an die Götter ehrten.
Der Jahreskreis und seine Bedeutung
Der keltische Jahreskreis spiegelt die ständige Veränderung und den ewigen Zyklus von Geburt, Tod und Wiedergeburt wider. Jedes Fest steht in Verbindung mit natürlichen und spirituellen Prozessen, die den Kelten halfen, im Einklang mit der Natur zu leben. Heute wird der keltische Jahreskreis in vielen modernen spirituellen Traditionen weiterhin gefeiert und als Weg zur Verbindung mit den natürlichen Rhythmen des Lebens verstanden.